Von der Gründung bis zum 2. Weltkrieg

19. Jahrhundert – das Jahrhundert der Vereinsgründungen

Engagierte Bürger schlossen sich zu Gesellschaften zusammen um gemeinsame Interessen zu pflegen. In nahezu allen Städten und Gemeinden wurden Freiwillige Feuerwehren errichtet, um einen effektiven Schutz der Bevölkerung zu garantieren. Zuvor war die Abwehr von Feuergefahren stets Aufgabe der ganzen Bevölkerung gewesen. Aus historischen Unterlagen – den sog. Feuerordnungen – waren die einzelnen Pflichten der Bürger im Falle eines Falles detailliert geregelt.

1868 – erste Initiative zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr in Arnstein

Auf Initiative des Feuerwehrgauverbands Schweinfurt wurde bereits ein Jahr vor der Gründung die Idee, eine Freiwillige Feuerwehr in Arnstein einzurichten, an den Arnsteiner Magistrat herangetragen. Jedoch blieb diese Anregung zunächst ergebnislos. Mit Bedauern mussten die Verantwortlichen der Stadt Arnstein dem damaligen Bezirksamtmann Wiedemann bekannt geben, für eine solche Gründung keine Geldmittel zur Verfügung stellen zu können.

17. Juni 1869 – Gründungsversammlung

p>Bereits ein Jahr später konnte auch die Unterstützung des Magistrats für die Errichtung einer Wehr in Arnstein gewonnen werden. In einem vom damaligen Bürgermeister Leusser unterzeichneten Aufruf erging die öffentliche Einladung zu einer Gründungsversammlung, die am 17. Juli 1869 stattfand und an deren Ende der Beschluss zur sofortigen Vereinsgründung stand. Ferner wurde eine Kommission zur Erarbeitung einschlägiger Statuten eingesetzt.

15. August 1869 – Wahl des ersten Kommandanten

In dieser zweiten Versammlung wurden die innerhalb eines Monats erarbeiteten und nunmehr zur Abstimmung vorgelegten Statuten zur Organisation der Wehr gebilligt. In einer ausgelegten Mitgliederliste trugen sich 60 Bürger ein. Tünchermeister Joseph Protzmann – der bereits im Vorfeld als engagierter Verfechter des Feuerwehrwesens hervorgetreten ist – wird zum ersten Kommandanten gewählt.

17. August 1869 – Beitritt zum Bayerischen Feuerwehrverband

Der Beitritt zum Landesunterstützungsverein der Feuerwehren im August des Folgejahres gab den Mitgliedern und somit auch ihren Familien im Falle der Hilfsbedürftigkeit eine soziale Absicherung.

Ausrüstung und Material der Anfangsjahren

Bereits damals war das Geld knapp und so wurden die notwendigen Anschaffungen von Uniformen und Ausrüstungsgegenständen durch private Spenden, einem städtischen Zuschuss und durch eine öffentliche Sammlung in Arnstein finanziert. Filz- und Lederhelme der früheren Landwehr wurden kostengünstig erworben und zu Feuerwehrhelmen umfunktioniert. Am 28. November 1870 erfolgte die feierliche Übergabe der städtischen Löschutensilien an die Wehr. Der größte Stolz war fortan die neue Feuerspritze „CS“, die der Stadtmagistrat finanziert hat.

Aufschwung des Vereins und Umzug ins Rathaus

In den folgenden Jahrzehnten verbesserte sich der Ausbildungsstand stetig und die Zahl der aktiven Kameraden wuchs weiter, so dass die Wehr trotz aller Schwierigkeiten einen Aufschwung erlebte. 1897 konnten bereits 100 Mann in voller Ausrüstung antreten. Bis 1889 der Umzug ins Untergeschoss des Rathauses erfolgte, war die Ausrüstung in einem Haus am heutigen Schweinemarkt untergebracht. Der Verein engagierte sich fortan auch außerhalb seiner eigentlichen Aufgaben und bereicherte mit Tanzbällen und Theaterdarbietungen das öffentliche Leben der Stadt. Wiederholt war Arnstein Ausrichtungsort großer Bezirksfeuerwehrfeste mit Umzügen, Vorführungen und geselligen Veranstaltungen, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Beginn des 20. Jahrhunderts und die beiden Weltkriege

Eine fühlbare Verbesserung des Arnsteiner Feuerlöschwesens brachte die Installation einer städtischen Wasserleitung mit 56 Hydranten im Jahr 1906. Fortan war auch eine wirksame Brandbekämpfung in den höher gelegenen Teilen der Stadt möglich. Pünktlich zum 60-jährigen Stiftungsfest konnte im Jahre 1929 eine neue Motorspritze in Dienst gestellt werden. Ein dazugehöriges Zugfahrzeug stellte die Stadt zur Verfügung. Die schweren Jahre des 2. Weltkriegs hinterließen auch in Arnstein ihre Spuren.